Pressestimmen

Dankesworte nach einer Hochzeit

Sehr geehrter Herr May, liebe Band Zerrwanst und Co.,
gerade habe ich Ihre Gage für die wundervolle Musik am vergangenen Samstag zu unserer Hochzeit überwiesen und möchte noch ein paar Worte hinterherschicken. Sie haben dieses Fest maßgeblich unvergesslich gemacht für uns beide, aber auch für die ganze Festgesellschaft! Sehr oft wurde ich von Gästen angesprochen, die begeistert waren und wissen wollten, woher wir so eine tolle Band kennen. Viele Menschen haben Muskelkater und ein fröhliches Grinsen im Gesicht nach diesem Abend.
Meine Frau und ich danken Ihnen, dass Sie sich zu uns aufgemacht und mit uns gefeiert haben! Vielleicht sehen wir uns einmal wieder. Das hoffen wir sehr!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Max Meier und Ihre Beate Lehmann (Namen geändert)

Klangvolle Schatzsuche durch Raum und Zeit

Seit 30 Jahren erfolkreich - Zerrwanst & Co. In einem lautstarken „Juchhe“ entzündet sich die Spielfreude der Musiker. Ein Funke, der sofort auf die Tänzer überspringt Wenn Zerrwanst & Co. auf der Bühne stehen, lauschen die Gäste nicht einfach nur ihrer Folksmusik, sondern schwingen das Tanzbein.
Von ANICA EBELING
Die Gründung der Band liegt inzwischen 30 Jahre zurück. Die Mitglieder wechseln, der Grundgedanke bleibt: Musik machen, die Spaß bereitet - eine Mischung aus Dixie. Irish Folk und Evergreens. Achim, Falk, Susi, Ralf, Ekki, Jürgen und Elmar gehören zur aktuellen Besetzung und treten seit 2005 gemeinsam auf. Elmar stieß als Letzter hinzu und spielt das Instrument, das der Gruppe den Namen gibt: das Akkordeon. Nach seinem Umzug von Litauen nach Deutschland wuchs der Wunsch, weiterhin seiner Leidenschaft zu frönen.
Zerrwanst & Co. suchten gerade einen Akkordeonspieler - wie das Leben manchmal spielt. Bandältester Jürgen ist nach eigenen Angaben „so zwischen zehn und 15 Jahren dabei“. Er brilliert auf Mandoline oder Banjo und treibt den Rhythmus voran. Da verwunden es kaum, dass sich die Tanzpaare auf ihren Festen immer schneller im Kreis drehen, in kraftvollen Schritten über den Tanzboden fegen und sich am Ende in einer schwungvollen Polonaise vereinen.
Die Anleitung dafür bekommen sie von einem Choreographen, der die Auftritte begleitet. „Unsere Musik muss tanzbar sein, einfach Fez machen“, bringt es Schlagzeuger Ralf noch einmal auf den Punkt. „Wir nehmen bereits bekannte Titel als Grundlage für unsere Arrangements und verleihen ihnen den Zerrwanst-Touch.“


Schierer Spaß ohne Bremsen

Leipziger Folkband Zerrwanst feiert neues Album "Da, haste!" heute im Beyerhaus.

Im Zentrum steht der schiere Spaß. Schon 25 Jahre jauchzt die Fiedel, wird fröhlich ins Horn gestoßen und der Wanst gezerrt. Letzteres ist natürlich auf ein Akkordeon bezogen, dessen umgangssprachliche Benennung der Band ihren Namen gab. Am Anfang haben Zerrwanst auch einmal die reine Lehre gepredigt.
Damals füllte der Mitmach-Tanz nach alten Überlieferungen noch die Kongresshalle, die Folk-Bewegung wurde zur Volksbewegung. Hier konnte man sich fröhlich, langhaarig und unangepasst geben - der Staat fand irgendwie nicht den richtigen Hebel, um die Entglittenen wieder in die Arme der FDJ zurückzuführen. Zerrwanst aber verließen allmählich die orthodoxen Formen der Interpretation alter Notenblätter, die Lust auf Eigenes wurde immer größer. Sich damit durchzusetzen, war durchaus nicht einfach: Die Puristen haben genaue Vorstellungen, wie etwas zu klingen hat.
Die Sieben von Zerrwanst eben nicht, sie sind absolut offen. Zuerst haben sie sich unbekümmert mit Keyboards, Saxophon und elektrischer Gitarre verstärkt. Mit dem neuen Album "Da, haste!", das sie heute Abend im Beyerhaus vorstellen, verlassen sie die heile Welt des rein Instrumentellen endgültig. Der Gesang auf der Hälfte der Stücke hat das Ausdrucksspektrum deutlich verbreitert.
Zur Stammbesetzung zählt jetzt ein echter Drummer, damit kommen die Stücke noch deutlicher auf den rhythmischen Punkt. "Frecher Folk aus aller Welt" heißt ihr Motto. Das ist leicht irreführend, denn eigentlich verlassen sie den abendländischen Kulturkreis gar nicht. Doch der ist groß genug, und sie fühlen sich hier überall zu Hause. Von französischer Musette über irische Reels bis zu schwedischen Walzern geht der Reigen, ungarische Tänze haben sie genauso drauf wie griechische oder den berühmten schottischen.
Doch damit ist noch lange nicht Schluss, sie jagen auch Evergreens von Clapton, Knopfler oder den Hooters durch den Zerrwanst - inzwischen ja auch eine Art Volksmusik ... Wichtig ist ihnen allein die ungebremste Freude am Musizieren und am Tanzen - darin besteht die ganz eigene Stimmung, die ihre Lieder ausmacht. Ganz gleich, aus welchem geographischen oder kulturellen Umfeld sie stammen. In ihrer nach allen Seiten offenen musikalischen Welt hat auch der Mitmach-Volkstanz noch seinen Platz. Seit Ewigkeiten spielen sie jeden letzten Freitag im Gemeinderaum der Schleußiger Bethanienkirche, dann biegen sich die Balken. Spaß pur!

Lars Schmidt, LVZ vom 16. Dezember 2006


ZERRWANST & Co. - Die Welt ist eine Scheibe

Die Leipziger Legende unter den Tanzkapellen für Folkbegeisterte hat nunmehr bereits 25 Jahre auf dem Buckel. Kräftige Feste und lange Nächte haben allerdings dafür gesorgt, dass die Kondition keineswegs abgenommen hat - ganz im Gegenteil. Die Formation rund um das traditionelle Blasebalg-Instrument präsentiert sich pünktlich zum Jubiläum mit einer heißen Scheibe. "Da, haste!", so der verheißungsvolle Name der brandneuen CD.
Zu hören ist ein delikater Mix aus musikalischen Leckereien ferner Völker, die liebevoll und mit ideenreicher Instrumentierung den Weg ins Ohr des begeisterten Weltmusikfeinschmeckers suchen. Unter dem Motto: "Frecher Folk aus aller Welt" kommen ein paar der schönsten Traditionals im neuen Gewand auf den Tisch. Sei es die scharfe Würze des Balkans oder die hochprozentige Klarheit des Nordens - im Schmelztiegel serviert »ZERRWANST & Co.« eine Reise durch unterschiedlichste Musikkulturen. Getafelt wird feurig-heiß und knusprig-zart zugleich. Keine kalte Platte also, denn es wird kaum jemanden auf seinem Stuhl halten.
Zeit die Korken knallen zu lassen: Ein dreifach "Hoch!" auf die nächsten 25 Jahre. (MG)

Leipziger Rundschau, 13. Dezember 2006


Johannisnacht am Schwanenteich

Dreihundert Gäste bei Geburtstagsparty der Kirche

Stefan Schlinzig wollte eigentlich nur den Hund Gassi führen und danach mit der Bierflasche vor dem Fernseher eindudeln. Aber dann waren da Musik, Lachen, Würstchenduft, Fackelschein - mit fast allen Sinnen zog es ihn Richtung Schwanenteich, wo die evangelische Kirche Johannisnacht feierte. "So eine Super-Party - das hätte ich der Kirche gar nicht zugetraut", staunt er.
Pfarrer Christian Behr findet es wichtig, ab und zu die heiligen Hallen zu verlassen. Nach der Open-Air-Andacht auf dem Friedhof trifft man sich deshalb mitten unterm Volk. "Laßt uns den Geburtstag von Johannes feiern", eröffnet der Pfarrer, "wir wollen zusammen essen, trinken, schwatzen, fröhlich sein und tanzen". Spricht´s und reiht sich in die Polonaise ein. "Hacke, Spitze, seit, ran ...", kommandiert der Tanzmeister der Leipziger Folk-Band »ZERRWANST & Co.«, die drei Stunden zum Nulltarif auf der Bühne steht, weil sie auf eine Gage von der hochwassergebeutelten Kirchengemeinde verzichtet. Daß sich die Traumpaare beim Tanzen ab und zu auf die Füße treten, macht gar nichts.
Alles ist ungezwungen. Auf der Wiese lagern rund 300 Besucher - aus allen Generationen. Babys, Rentner, denen es in den Füßen juckt, Teenager, Kinder, die Purzelbäume schlagen und genießen, daß sie bis in die Puppen aufbleiben dürfen. In der Mitte knistert das Johannisfeuer, über das nur ein Wagehals einen kühnen Sprung wagt.
"Man fühlt sich einfach wohl hier. Die Musik und die kulinarischen Köstlichkeiten sind Spitze", sagt Susanne Morsch. Auf der Theke reiht sich Selbstgemachtes aneinander, liebevoll dekoriert mit Johanniskraut. Die ganze Mühe, die hinter dem Abend steckt, soll keiner bemerken. "Wir wollen hier Leichtigkeit und Lebensfreude rüberbringen", sagt Pfarrersfrau Cornelia Behr, die die Johannisnächte vor zehn Jahren mit einer Freundin aus der Taufe hob.
Nachdem die Flut die Muldenwiesen weggespült hat, wich die Gemeinde dieses Jahr erstmals in den Schwanenteichpark aus. Diese Notlösung finden viele gar nicht schlecht: nah an der Stadt und offen für jedermann. Türken, Afghanen, Iraner und Israelis sind mittenmang und begreifen: Die Deutschen können manchmal eben doch feiern.

LVZ Grimma vom 26. Juni 2003


CD »IHAJ!« : 13 Tänze mit Tanzbeschreibungen

Gerade recht zum 20. Geburtstag der Gruppe (von deren Gründern keiner mehr mitspielt!) kommt ihre zweite CD. Sie enthält Tänze aus verschiedenen Kulturen und klingt im typischen ZERRWANST-Stil: beschwingt und voller Spielfreude, aber auch ohne große Rücksicht auf Authentizität. Schließlich tanzt man zur Musik dieser Gruppe hier und heute, und das mit ungebrochener Begeisterung.
Immer noch eine Rarität auf dem Markt der Tanzaufnahmen! Somit ist es durchaus bedauerlich, daß es die CD nur bei der Gruppe selber gibt.

Jürgen Brehme, Musikmagazin "Folker", Ausgabe 4/2000


Ihaj! Freches Feiern und Flirten ist Folkseigentum

Die Band »ZERRWANST & Co.« begeht Ihr 20-Jähriges auf berühmt-berüchtigte Weise

Folkstanz gehört zweifellos zu den angenehmsten Methoden, Leute kennen zu lernen. Eine flotte Polka zur Quetschkommode (auch "Zerrwanst" genannt) löst in ein paar Minuten Probleme, für deren Erörterung gängige Flirt-Lehrbücher mindestens drei ellenlange Kapitel brauchen.
Die Kommunikationsfördernde Wirkung des Ensembles »ZERRWANST & Co.« währt nun schon 20 Jahre. Gegründet wurde die Band mitten im dicksten Boom der Bewegung, den schönsten Zeiten der Folksherrschaft in der DDR-Underground-Szene. Seinerzeit füllten "Folkländers Bierfiedler" mühelos die Kongresshalle am Zoo, gab es staatliche Lehrgänge für die Tanzmeister beim weit verbreiteten Mitmach-Tanz.
Das Land ist inzwischen größer, die Szene allerdings überschaubarer geworden. Den Unterschied zu den traditionsbeseelten Tänzen im Westen lernte man kennen, als kurz nach der Wende eine Einladung zu einem einschlägigen Festival ins Haus flatterte. Den dirndl-gewandeten älteren Damen vor der ZERRWANST-Bühne ging dort schnell die Puste aus, sie waren ihren Walzertakt in moderateren Tempi gewohnt. Für die Leipziger war es eine einprägsame Lektion über den tieferen Sinn des (im Grunde ja eigenartig anmutenden) ersten Konsonanten im Wort "Folkstanz".
Standfeste Puristen der ethnischen Musik haben allerdings auch ihre Probleme mit »ZERRWANST & Co.«. Die nämlich kümmern sich herzlich wenig um so etwas wie "historische Aufführungspraxis". Sie lassen´s ordentlich krachen, ihre Musik strotzt vor Lebensfreude. Es zählt der Spaß an der Sache.
Und der ist nun mal folkseigen: "IHAJ!", die lautmalerische Umschreibung jenes unvergleichlichen Juchzers, den vor allem die ungarischen Folkloristen gerne benutzen, ist der Titel ihres zweiten Albums, auf dem sie munter durch Rhythmen, Stilistiken und Erdteile rauschen. Zur fröhlichen Feier des Ereignisses (morgen im Anker) wird´s auch eine Uraufführung geben: nach 20 Jahren musikalischem Weltbürgertum haben »ZERRWANST & Co.« den ersten eigenen Song im Repertoire! Er enthält die programmatische Textzeile: "Wenn Euch der Schuh drückt, wird er zertanzt ..." Warum auch nicht? Tanz ist Kommunikation - und die funktioniert auch barfuß!

Peter Matzke, LVZ vom 12. Mai 2000


Stage


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